„Wünschen kann man sich ja viel...“? Resignation in Alsdorfs Schulpolitik?

Im letzten Schulausschuss (übrigens der erste seit fast einem Jahr) stellten die Vertreter:innen der GRÜNEN Fraktion einige kritische Fragen:


Warum gibt es, mehr als zwei Jahre nach in Auftragsnahme, noch immer keinen aktuellen Schulentwicklungsplan? Der alte galt nur bis zum Schuljahr 2019/2020. Die einfache Antwort: Corona kam dazwischen… Allerdings nur im zweiten Jahr seit dem Beschluss, den Plan in Auftrag zu geben. Zuvor ist anscheinend wenig passiert. Das Fehlen des Schulentwicklungsplanes hat große Folgen für alle weiteren Beschlüsse. Unser Antrag, die Zügigkeit der Realschule nochmal zu überprüfen, liegt faktisch auf Eis. Wie viele Zusatzklassen soll die Gesamtschule noch aufmachen müssen? Wo muss die Alsdorfer Schulpolitik vielleicht neue Schwerpunkte setzen, anders als bisher planen? Alsdorfs Schulpolitik befindet sich gerade in der Warteschleife.


Außerdem kritisierte unsere sachkundige Bürgerin Magdalena Malecha, selbst seit 30 Jahren Lehrerin, die Festsetzung der Grundschulklassen auf „bis zu 19“ (Sitzungsvorlage). Zum einen lässt dies zu, dass tatsächlich nur 17 Klassen (wie in der Erstrechnung angegeben wird) gebildet werden. Dies bedeutet in einigen Schulen 29 Schüler pro Klasse! Kinder mit besonderem Förderbedarf wurden bei dieser Rechnung nicht berücksichtigt. Dabei werden durch die Pandemie Schuleingangstests nur sehr eingeschränkt durchgeführt und viele Kinder werden im Jahr vor der Einschulung nur selten im Kindergarten gewesen sein. Sollte es wirklich nur 17 Klassen geben, würde die Klassenrichtzahl von 23 Schülern pro Klasse extrem überschritten. Was heißt das für Kinder, die im letzten Jahr hauptsächlich zu Hause waren? Allerdings plant die Stadt grundsätzlich mit zwei zusätzlichen Klassen – wobei eigentlich drei benötigt würden, um die Klassenrichtzahl wirklich einzuhalten. Doch mit dem „bis zu 19“ schränkt man sich auch in diese Richtung ein – schließt aus, dass es 20 geben könnte.


Warum sollte Alsdorf nicht grundsätzlich das Ziel verfolgen, die Klassenrichtzahl einzuhalten? Ob es dann doch am Geld, an den Räumlichkeiten, an der Lehrerzahl scheitert, ist ein anderes Thema. Auch diese Hindernisse müssen natürlich langfristig behoben werden. Aber von vorneherein auszuschließen, dass die Klassen den Bestimmungen voll entsprechen, ist in unseren Augen reine Resignation und ganz und gar nicht im Sinn einer guten Schule für jedes Kind.


Manfred Schmidt, Leiter des Referats für Schule, Sport und Kultur, meinte noch, dass man sich ja vieles wünschen könne, aber…


Unsere Frage dazu: Soll man aufhören, Verbesserungen anzustreben, nur weil etwas im Moment nicht möglich erscheint?


Wir als GRÜNE-Fraktion setzen uns auch weiterhin für gute Schulkonzepte, kleine Klassen und langfristig bedarfsgerechte Räumlichkeiten ein.

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