Janines Kolumne: Tja, wir hatten Recht

Da hat die Realität tatsächlich unsere Facebook-Timeline überholt. Mutmaßten wir noch, dass die SPD die verlängerte "Zwischenphase" nutzen würde, um irgendwie doch auf die absolute Mehrheit im Stadtrat zu kommen, haben wir nun Gewissheit: FDP-Ratsmitglied Heinz Liska schließt sich der SPD-Fraktion an.

Nach Berichterstattung in der Aachener Zeitung habe es programmatisch große Übereinstimmung gegeben. Auf Landes- und Bundesebene wäre diese Behauptung fast lächerlich zu nennen. Die Soziale Arbeiterpartei und die Wirtschaftsliberalen? In Alsdorf erscheint mir persönlich das gar nicht so weit hergeholt. Schwerpunkt der SPD war es in den letzten Jahren – und so wurde es auch im Wahlkampf kommuniziert – Alsdorf weiter als Wirtschaftsstandort zu stärken. Dabei fielen andere Themen wie Umweltschutz und Sozialraumplanung manchmal unter den Tisch, gerade wenn es um ausufernde Neubaugebiete ohne klimagerechte Planung und soziale Durchmischung ging. Soweit kann ich vollkommen nachvollziehen, dass es da Übereinstimmung gibt, auch wenn ich kaum nachvollziehen kann, dass SPD-Wähler FDP Politik unterstützen.

Dennoch stellt sich mir die Frage: Ist es wirklich das, was FDP-Wähler möchten? Bei dem momentanen Bundestrend wird sich jeder Wähler bewusst dafür entschieden haben, die FDP zu fördern und zu stärken. Ob sie „ihren“ Stadtverordneten jetzt wirklich als Zubringer für die dominante SPD-Mehrheit sehen möchten?

Mit uns wurden übrigens keine ernsthaften Gespräche für eine „echte“ Kooperation geführt. Allerdings muss ich auch zugeben, dass wir große Schritte in Richtung Nachhaltigkeit gefordert hätten – zu Lasten von Neubauten und Flächenvermarktung.

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