„Etikettenschwindel“ beim nachhaltigen Energiekonzept?

Im neuen Wohnquartier in Ofden sollte die Wärmeversorgung nachhaltig erfolgen. Eine Verpflichtung dafür besteht offenkundig nicht.

Blockheizkraftwerk an der Theodor-Seipp-Str. - Nahwärme für benachbarte Wohngebiete

Die Stadt Alsdorf hatte im Jahr 2018 im Planungsausschuss des Rates ein „ganzheitliches Quartier-Energiekonzept“ für die Neubaugebiete „Am Weiher“ und „Am Tierpark“ vorgelegt. Dieses sah ein Nahwärmekonzept auf der Basis eines mit Holzpellets betriebenen Blockheizkraftwerks an der Theodor-Seipp-Straße in Ofden vor. Nur für den Störungsfall oder zur Abdeckung von Spitzenzeiten sollte lt. Konzept der Erdgasbetrieb möglich sein. Aus der öffentlichen Verwaltungsvorlage aus dem Jahr 2018:

 

„Die Quartiers-Nahwärmeversorgung über eine Pellet-Heizung stellt hierbei einen zentralen Baustein dar, da durch den Einsatz regenerativer Energien die CO2-Bilanz verbessert wird und konventionelle Energieträger wie Erdgas und Heizöl eingespart werden.“

 

Im Stadtrat wurde nun auf Anfrage der GRÜNEN in öffentlicher Sitzung eingeräumt, dass eine vertragliche Regelung zwischen der Stadt und dem Versorgungsunternehmen EWV hinsichtlich des Energieträgers der Nahwärme in der Form nicht existiere. Auch wurde seitens des Technischen Dezernenten eingeräumt, dass die Vorgabe, Nahwärme aus Erdgas nur in Ausnahmefällen zu liefern, wohl nicht immer konsequent vom Energieversorger, dessen Kerngeschäft in der Erdgasversorgung liegt, erfüllt wurde. Man dränge aber darauf, dass künftig diese Anforderung - 90% der Nahwärme aus regenerativen Quellen (Holzpellets) - eingehalten werde.

Dazu Horst-Dieter Heidenreich, Fraktionsvorsitzender: „Mich wundert, dass die 2018 im Quartier-Energiekonzept klar festgeschriebene Verpflichtung in den letzten Jahren nicht konsequent von der Stadt eingefordert wurde. Im Grunde genommen kommt mir das vorgeblich ‚ganzheitliche Quartier-Energiekonzept‘ bislang eher wie ein klimapolitischer 'Etikettenschwindel' vor. Wir GRÜNEN nehmen die Verwaltung deshalb beim Wort, dass sich das künftig ändern werde.“

 

 

 

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