Die Stadt Alsdorf hat in den letzten Jahren viele neue Einfamilienhaussiedlungen bauen lassen und will an diesem Konzept nach dem Willen der SPD-Mehrheit und deren Bürgermeister Alfred Sonders auch in Zukunft festhalten. Das mag für finanziell entsprechend ausgestattete „Häuslebauer“ sicherlich reizvoll sein.
Viele Alsdorfer Familien haben aber nicht das Geld, sich ein schickes neues Häuschen zu leisten, sondern sind auch weiterhin auf bezahlbaren Mietwohnungsbau angewiesen.
Einer Untersuchung der NRW.BANK (Wohnungsmarktprofil, Alsdorf 2023) ist zu entnehmen, dass der Bestand an geförderten Wohnungen in Alsdorf in den nächsten Jahren von ca. 3.000 auf ca. 2.000 Wohneinheiten sinken wird. Ein drohender Verlust von ca. 33% der dauerhaft gesichert bezahlbaren Wohnungen! Die Folge: Das steigende Mietniveau ist für große Teile der Bevölkerung schon heute nicht mehr tragbar, die Situation spitzt sich weiter zu. Insbesondere junge Familien und auch Ältere können deutlich höhere Mieten nach Auslaufen der staatlichen Mietpreisbindung nicht mehr bezahlen.
Aus diesem Grund sind nach Auffassung der GRÜNEN Maßnahmen zu ergreifen und Unterstützungsformate zu nutzen, die das Wohnen in Alsdorf bezahlbar halten.
Wohnungsbauexperte Rainer Janssen (GRÜNEN-Mitglied im Ausschusses für Stadtentwicklung): „Hier bieten sich Möglichkeiten der sozialen Wohnraumförderung des Landes Nordrhein-Westfalen an, da hierdurch Kaltmieten dauerhaft finanzierbar bleiben. Dies gilt nicht nur für Neubauten, auch für die zukunftsorientierte Sanierung von Bestandsgebäuden ist eine Förderung möglich. Es ist daher kaum verständlich, dass laut Statistik in den letzten Jahren in Alsdorf keine Wohnungen gefördert und somit dauerhaft bezahlbar gehalten worden sind.“
Die GRÜNE-Fraktion hat daher einen Antrag gestellt, dass die Stadt wieder mehr Gewicht auf den durch das Land NRW geförderten Wohnungsbau bzw. die Modernisierung bestehender Gebäude legen möge. Aktiv darauf hingewiesen und motiviert werden sollen dafür „alle Akteure am Wohnungsmarkt“. Die Verwaltung soll die städtischen Gesellschaften WBA und SEA beauftragen, sich stärker im sozialen Wohnungsbau zu engagieren. Der Wegfall von bestehenden geförderten Wohnungen soll kompensiert werden, indem bei künftigen Neubauvorhaben „eine erkennbare Anzahl von geförderten Wohnungen“ vorgegeben wird.“
Rainer Janssen: „Wohnen ist Daseinsvorsorge für alle Bürgerinnen und Bürger in Alsdorf. Es ist somit an der Zeit, eine Wohnungsbaupolitik in Alsdorf zu forcieren, die allen Bürgerinnen und Bürgern, auch denen mit dem kleinen Portemonnaie, zugutekommt. Für die heutigen und zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner sind passgenaue, bezahlbare und zukunftsfähige Wohnangebote von zentraler Bedeutung.“
Fraktionsvorsitzender Horst-Dieter Heidenreich ergänzend: „Es wird höchste Zeit, dass diese wohnungs- und sozialpolitische Notwendigkeit auch endlich von der sozialdemokratischen Mehrheitspartei in Alsdorf erkannt wird!“
Leider nehmen die anderen Fraktionen im Rat das Thema nicht ernst: Eine Mehrheit aus CDU und SPD lehnte es ab, den Antrag überhaupt weiter zu verfolgen.
Hinweis: Dieser Artikel erschien in abgewandelter Form in der Und Sonst Februar 2025.