Am heutigen 3. Dezember ist der Internationale Tag für Menschen mit Behinderungen.
Zeit einmal genauer hin zu schauen, was in unserer Stadt so alles behindertengerecht ist und was eben nicht.
In der Tat sollte man meinen, dass die Anliegen der Menschen, die in der einen oder anderen Art und Weise gehandicapt sind, mittlerweile auch in Alsdorf ganz selbstverständlich berücksichtigt werden.
Am heutigen 3. Dezember ist der Internationale Tag für Menschen mit Behinderungen.
Zeit einmal genauer hin zu schauen, was in unserer Stadt so alles behindertengerecht ist und was eben nicht.
In der Tat sollte man meinen, dass die Anliegen der Menschen, die in der einen oder anderen Art und Weise gehandicapt sind, mittlerweile auch in Alsdorf ganz selbstverständlich berücksichtigt werden. Sicherlich geschieht das auch, aber selbstverständlich ist es noch lange nicht. Macht man die politischen Kollegen und die Verwaltung auf die unterschiedlichen Bedürfnisse dieser Personengruppe aufmerksam, sind fast alle sofort bemüht, Hilfestellung zu leisten. Aber eben nur dann, oder zumeist nur dann, wenn man ganz deutlich auf die Problematik hinweist.
So wie es kürzlich im Ausschuss für Gebäudewirtschaft wieder geschehen ist. Unzählige Male waren schon Planungen für die Umnutzung der ehemaligen Hausmeisterwohnung in der Gesamtschule am Klött erstellt worden. Ebenso unzählige Male wurde von Seiten der Grünen angemahnt, bei allen Planungen, die Räume in die schulische Nutzung zu überführen, auch behindertengerecht zu bauen. Und obwohl alle ihren guten Willen jedes Mal beteuert hatten, fehlte auch diesmal die entsprechende Planung. Warum muss man sich doch da fragen, denn wenn es jedes Mal vergessen wird, muss das doch eine Bedeutung haben ?
Desinteresse oder gar Ablehnung, obwohl das Lippenbekenntnis ein anderes ist, will ich hier gar nicht unterstellen. Viel eher, fällt es wohl einfach aus der Betrachtungsweise so vieler hinaus. Vielleicht steckt dahinter, dass sich eigentlich niemand, der noch gesund ist, und es verständlicherweise auch noch lange bleiben will, so wirklich mit den Problemen der Menschen mit Behinderungen beschäftigen will. Das ist sicher allzu menschlich, denn Verdrängen und Beiseiteschieben ist eine ganz normale Reaktion und dient dem Selbstschutz.
Aber wie sagte mein Sohn, der in den Behindertenwerkstätten der Caritas in Eschweiler ein freiwilliges Soziales Jahr absolviert? Ja, es kann in der Tat nur ein winziger Moment sein, der einen gesunden Menschen in einen behinderten Menschen verwandelt. Und trotzdem bleibt der Mensch immer noch derselbe, der er war. Nur, dass er jetzt nicht mehr so funktioniert wie einst.
Es gehört viel Mut dazu, seine Behinderung anzunehmen, dass wird Ihnen jeder sagen, der ein solch tragisches Schicksal erleben muss. Und es gehört viel Mut dazu, hin zu sehen und Verantwortung zu übernehmen. Das ist in der Politik nicht anders als im Privatleben. Ich denke, dass an der Zeit ist, hier in unserer Stadt Alsdorf, sich öfters und irgendwann wie selbstverständlich mit den Menschen mit Behinderungen und ihren Bedürfnissen auseinander zu setzen. Dazu mag der heutige Internationale Tag dienen und auch der Beirat für Menschen mit Behinderungen als politisches Gremium des Stadtrates kann hilfreich sein. Doch letztendlich geschieht es in unseren Köpfen, wenn wir uns entscheiden, das Leben so anzunehmen, wie es nun einmal ist, um dann zu erkennen, dass gemeinsam, egal ob mit oder ohne Behinderung, alles viel leichter geht!
von Stv. Beatrix Schongen,
Mitglied im städt. Beirat für Menschen mit Behinderungen