Sigrid Beer MdL in Alsdorf

Neue Schulen braucht das Land:

Diskussion mit der Bildungspolitikerin

Sigrid Beer

 

Nicht nur, wer eigene schulpflichtige Kinder hat, weiß, wie sehr das Thema Schule oft Jahre - wenn nicht Jahrzehnte lang Familien nachhaltig beeinflussen kann. Ob es das Thema Hausaufgaben, die ungeliebten Vokabeln oder das Üben für anstehende Klassenarbeiten sind, die Auswirkungen von Schule sind allgegenwärtig.

 

 

Neue Schulen braucht das Land:

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Diskussion mit der Bildungspolitikerin Sigrid Beer

 

Sigrid Beer (2.v.r.) mit Beatrix Schongen (Ortsvorsitzende), Eva Malecha (Sprecherin Grüne Jugend) und Horst-Dieter Heidenreich (Fraktionsvorsitzender)

Nicht nur, wer eigene schulpflichtige Kinder hat, weiß, wie sehr das Thema Schule oft Jahre - wenn nicht Jahrzehnte lang Familien nachhaltig beeinflussen kann. Ob es das Thema Hausaufgaben, die ungeliebten Vokabeln oder das Üben für anstehende Klassenarbeiten sind, die Auswirkungen von Schule sind allgegenwärtig. Dabei ist der Schulfrust, resultierend aus einem enormen Leistungsdruck, den Kinder oft schon sehr früh spüren, Ursache und Begleiter vieler familiärer Krisen.

Dass dies nicht zwingend so sein muss, zeigte ein beeindruckender Film mit dem Titel "Treibhäuser der Zukunft", den Sigrid Beer MdL und schulpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion NRW, bei ihrem Besuch bei den Alsdorfer GRÜNEN mit im Gepäck hatte.

 

„Kinder lernen am besten voneinander. Jeder Schüler, jede Schülerin ist ein Individuum, und begreift seine/ihre Umwelt am nachhaltigsten, indem er oder sie diese jeden Tag aufs Neue entdeckt. Dabei spielt es eine enorme Rolle, wie Schule von Lehrern, Schülern und allen übrigen Mitwirkenden verstanden wird. Unsere Schule darf nicht zu einer rein leistungsorientierten Lehr- und Lernanstalt degradiert werden, sondern muss Lebens- und Erlebnisraum für unsere Kinder sein, die wieder Lust statt Frust am Lernen erfahren sollen. Das hat nichts mit einer vermeintlichen 'Kuschelpädagogik' der siebziger Jahre zu tun, sondern mit modernen Schulkonzepten und engagierten Lehrerinnen und Lehrern, für die Politik Bedingungen schaffen muss. “ so Sigrid Beer.

Harsche Kritik erfuhr dabei das derzeitige dreigliedrige Schulsystem und so manche Reform, die die schwarz-gelbe Landesregierung unter der Schulministerin Barbara Sommer in den letzten Jahren durchgeführt hatte.

 

„Wer hat sich ausgedacht, schon Zehnjährige, nach nur vier Jahren Grundschulzeit mit den Etiketten: "klug" - Gymnasium tauglich - "mittelklug" - Realschul-tauglich - "weniger klug" – übrig geblieben für die Hauptschule - zu versehen und auszusortieren? Warum müssen für Gymnasiasten heute 13 Schuljahre Unterrichtsstoff in 12 Schuljahre gepackt werden? Wo bleibt die Chancengleichheit, wenn nur eine Handvoll Hauptschüler nach der 10. Klasse überhaupt eine realistische Chance auf einen Arbeitsplatz zum Beispiel im Handwerk hat, den heutzutage ein Abiturient erhält, weil er dem Arbeitgeber qualifizierter erscheint?“ fragte Beatrix Schongen, Stadtverordnete und Ortsverbandsvorsitzende der Grünen in die Diskussionsrunde.

 

Zeitgemäße und vor allen Dingen kindgerechte Alternativen wurden vom Publikum engagiert mit der Landtagsabgeordneten diskutiert. Schnell wurde deutlich, dass die weitere Entwicklung unserer Bildungslandschaft enormen Einfluss auf alle gesellschaftlichen und auch ökonomischen Prozesse hat, denn Investitionen in die Bildung unserer Kinder zahlen sich immer aus.

 

Sigrid Beer: "Wir wollen eine Schule, in der alle Kinder bis zum Ende der Pflichtschulzeit gemeinsam lernen. In unserer gemeinsamen Schule haben auch Kinder mit Behinderungen ihren Platz. Deshalb fordern wir das Recht auf Gemeinsamen Unterricht. Alle Schulformen brauchen Ganztagsangebote und eine warme Schulmahlzeit für alle Kinder."

 

Interessant wurde es auch noch, als es um Schulbauprojekte -und besonders den geplanten Neubau von Gymnasium und Realschule auf dem Annagelände – ging.

„Im ganzen Land ist die Schullandschaft enorm in Bewegung geraten, und die Parteien ringen um alternative Modelle zum uneffektiven und ungerechten dreigliedrigen Schulsystem. Es wäre fatal, sich in dieser Zeit auf monumentale, jeden Kostenrahmen sprengende Neubauprojekte zu konzentrieren, deren Raum - und Schulkonzeption bald schon wieder überholt sein könnte. Wichtiger und richtiger wäre es, vorhandene Ressourcen zu nutzen und Synergien durch zum Beispiel gemeinsame Nutzung von Mensen, Sport - und Fachräumen, herzustellen. Das wäre am heutigen Standort Ofden sehr gut möglich, finanzierbar und effektiv. Dann bliebe auch noch Geld übrig für die notwendigen Neuerungen an allen Schulen Alsdorfs.“ fasste Beatrix Schongen die Meinung vieler Diskussionsteilnehmer zusammen.

 

 

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