"Sie haben es offenbar sehr eilig!"

Am Dienstag, dem 23.10.07, tagt der Alsdorfer Stadtrat hinter verschlossenen Türen in einer nicht öffentlichen Sondersitzung. Thema ist u.a. die Vergabe des Baus einer neuen Turnhalle für die Grundschule auf dem Annagelände als Ersatz für die GGS Busch und Mitte.

Am Dienstag, dem 23.10.07, tagt der Alsdorfer Stadtrat hinter verschlossenen Türen in einer nicht öffentlichen Sondersitzung. Thema ist u.a. die Vergabe des Baus einer neuen Turnhalle für die Grundschule auf dem Annagelände als Ersatz für die GGS Busch und Mitte.


„Sie haben es nun aber sehr eilig mit der Umsetzung des umstrittenen Beschlusses,“ kommentiert Beatrix Schongen die kurzfristig einberufene Sitzung.


Nach monatelangem Streit mit der Buscher Bürgerinitiative für den Erhalt ihrer Grundschule im Stadtteil Busch, soll nun jeder weitere Einspruch durch schnelles Handeln der Verwaltung in Sachen Auftragsvergabe der Turnhalle, die nur für eine neue vierzügige Grundschule als Ersatz für Busch Sinn macht, ins Leere laufen.


„Man will die Bevölkerung vor vollendete Tatsachen stellen, denn eine neue Turnhalle auf dem Annagelände bedeutet faktisch den Abriss für Busch. Wenn man nämlich zur Einsicht kommen und nur eine zweizügige Schule als Ersatz für die GGS Mitte schaffen würde, dann könnte man die GGS Busch erhalten und die dort vorhandene Turnhalle – nach der Sanierung- für beide Schulen nutzen. Das wäre dann eine sinnvolle und kostengünstige Alternative, die allen Anforderungen gerecht wird und die wir Grünen schon immer beabsichtigt haben“ so die Grüne Stadtverordnete.


Auch ist es erstaunlich, dass nun mit Volldampf gearbeitet wird, obwohl die Sprecher der Buscher Initiative noch in der letzten Schulausschusssitzung vor den Herbstferien die Fraktionen von SPD und CDU um ein erneutes Gespräch gebeten hatten. Dies war den BürgerInnen von den Mehrheitsfraktionen auch zugesagt worden.


Betrachtet man die Anzahl der SchülerInnen, die in Busch zu diesem Schuljahr 2007/2008 tatsächlich eingeschult wurden, so kann man eine Zweizügigkeit feststellen, obwohl in den Diskussionen zur Schließung der Buscher Grundschule das Hauptargument der Befürworter eine - untragbare – Einzügigkeit angeführt wurde.


„Solch ein politischer Schnellschuss dient – neben der Verärgerung der BürgerInnen – auch dem Schulstandort Alsdorf nicht. Wir sollten ein solch falsches Signal überhaupt nicht setzen. Schließlich kann es doch nicht im Sinne einer attraktiven Stadtentwicklungs- und damit auch einer guten Schulpolitik sein, dass man sich hier gesundschrumpfen will. Wenn man zweizügig zunächst auf dem Annagelände bauen würde, mit entsprechenden Erweiterungskapazitäten, die man bei der dortigen Ansiedlungsnachfrage auch bald benötigen wird, könnte man den Standort Busch beibehalten und die Schulgebäude sanieren. Und das ist keine Kostenfrage, denn für diese Variante entstehen fast dieselben Kosten wie beim vierzügigen Neubau. Es ist eine Frage, wie man örtliche Bildungspolitik betreiben will: eben nicht als augenscheinlich günstiges Einsparpotential für den maroden Stadthaushalt, sondern als zeitgemäßes und zukunftsorientiertes Angebot, das Alsdorf als Wohnort für junge Familien mit Kindern attraktiv macht.“

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