Janines Wahlkolumne: Vorbei!

Erstmal diplomatisch sein. Gestern bei Anfragen der Presse, auf Facebook.


Aber diplomatisch sein hilft nicht. Nicht in Alsdorf. Stattdessen bin ich wütend. Wütend, dass so viele Menschen nicht zur Wahl gegangen sind! Wütend, dass die AfD ohne Programm und ohne seit 2014 auch nur einmal an der politischen Debatte im Rat teilgenommen zu haben genauso viele Sitze bekommt wie wir GRÜNEN.


Unser Zugewinn haben wir in Alsdorf zudem nur der Tatsache zu verdanken, dass wir faktisch die einzige wählbare Partei links der SPD waren. Antifaschisten in Alsdorf: Wo seid ihr?


Natürlich fragt man sich auch, ob man etwas falsch gemacht hat, wenn man so gegen den Landestrend steht. Vielleicht hätte man anders aufbauen sollen, einen gemeinsamen Oppositionskandidaten bestimmen sollen, die befreundeten Parteien, die in Alsdorf nicht antreten konnten um Unterstützung bitten sollen. Aber wer konnte ahnen, dass der blinde Populismus in Alsdorf genauso viele Stimmen holen kann wie fundierte Ratsarbeit seit 36 Jahren? Wir hätten gerne mehr Einfluss gehabt, die absolute Mehrheit der SPD beendet und Verantwortung übernommen. Leider hat das nicht funktioniert. Also kämpfen wir auch die nächsten Jahre vermutlich oft gegen Windmühlen, wenn es um besseren ÖPNV, mehr Klimaschutz und den Erhalt von Grünflächen geht. Schade!


Was mich betrifft: Mein Ergebnis stört mich nicht. Ich habe viel positive Rückmeldung bekommen. Viele die sagen: Super Frau, aber Alfred Sonders macht das mit viele Erfahrung und Engagement richtig gut. Das kann ich verstehen. Und tatsächlich denke ich, dass Alfred Sonders in vielen Bereichen gute Arbeit geleistet hat und weiterhin leisten wird. Nur im Bereich Klima- und Umweltschutz – da ist er eindeutig nicht auf Zukunftskurs. Ich wollte zeigen, dass es junge, frische Alternativen gibt. Und das habe ich geschafft.


Als zukünftige Stadtverordnete werde ich mich für meine Werte einsetzen. Ich hoffe, dass wir auch aus der Opposition mit Rückenwind aus dem Land und vielleicht auch im nächsten Jahr aus dem Bund viele grüne Ideen einbringen und umsetzen können. Dafür habe ich im Wahlkampf viele Anregungen bekommen. Vielen Dank dafür!


Einige Dinge habe ich aber mitgenommen:


1. Mehr Öffentlichkeitsarbeit: Viele bekommen gar nicht mit, was mir tun und wie tatsächlich im Rat und in den Ausschüssen entschieden wird. Hier möchte ich stärker werden. Daher werde ich auch weiterhin regelmäßig Artikel über Alsdorfer Politik veröffentlichen und meine Facebook-Seite weiter pflegen.


2. Mehr Zusammenarbeit zwischen den Parteien, wo es geht. Wir müssen gemeinsam zeigen, dass Alsdorf nicht trauriger Spitzenreiter für die Populisten sein muss.


3. Antifaschismus für immer!  

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