Grusel-Spaß am Unglücksort?

Darf man an einem Ort, an dem eines der größten Zechenunglücke des 20. Jahrhunderts mit 279 toten Bergleuten stattfand, einen "blutigen" Zombie- und Halloween-Spaß veranstalten? Die GRÜNE-Fraktion findet dies nicht richtig. Die Räumlichkeiten des ENERGETICONS an der Konrad-Adenauer-Allee sind an genau derselben Stelle, wo 1930 der Eduardschacht der Unglücksgrube Anna II stand, Gedenktafeln weisen hier auf die Opfer der Schlagwetterexplosion hin. Da wirkt es schon sehr fragwürdig, wenn in der Presse im selben Raum Leichensäcke für einen "Zombie"-Event drapiert werden. Grundsätzlich haben wir nichts gegen solche Veranstaltungen, stellt unsere Fraktion klar. Aber muss es gerade hier sein? Unser Fraktionsvorsitzender Horst-Dieter Heidenreich: "Ich finde das doch sehr unsensibel, pietät- und geschmacklos. Ich habe schon im letzten Jahr die Geschäftsführung des ENERGETICON gebeten, gemeinsam mit dem Veranstalter dieses Konzept zu überdenken. Genutzt hat es offenbar nichts!"

Das ENERGETICON ist aus GRÜNER Sicht ein wichtiger und ausgezeichneter Museums- und Lernort zur Entwicklung der Energiegewinnung - auch kulturelle Events haben hier zurecht ihren Platz, wie z.B. die "Kull-Tour"-Konzerte, Jazz-Sessions, Comedy oder auch Filmfeste. Wenn man auch künftig in Kooperation mit dem Veranstalter "Halloween-Events" durchführen will, sollte über Konzept und Örtlichkeiten, vor allem aber über andere, weniger historisch belastete im Umfeld des ENERGETICON nachgedacht werden. Wie wäre es z.B. mit Räumen in der Kraftzentrale des "KuBiZ"?!

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