Giftmülldeponie Blumenrath:

GRÜNE fürchten frühzeitige Einstellung der Sanierung

Vor mittlerweile 33 (!) Jahren, im Juni 1982, schlugen die Alsdorfer GRÜNEN Alarm wegen eines Giftfasses an der Oberfläche der „Euchener Heid“ nahe Blumenrath. Dieses enthielt Reste aus chemischen Reinigungen - insbesondere Trichloreth(yl)en – eines von vermutlich weit über tausend Behältern, die aus einem pleite gegangenen Betrieb in Stolberg stammten und auf Geheiß des damaligen Kölner Regierungspräsidenten Antwerpes in eine ehemalige Kiesgrube in Alsdorf-Blumenrath verbracht wurden. Jahrelang kämpften eine Bürgerinitiative („Vorsicht Giftfässer“) mit dem engagierten Peter Dzinga  an der Spitze und die GRÜNEN darum, diese Giftfässer wieder aus der Deponie zu entfernen. Nach jahrelangem Tauziehen gelang ein Kompromiss: Zwar wurden die Behälter nicht entfernt, wohl aber wurde eine ständige Filterung des Grundwassers durch den Kreis Aachen angeordnet, damit die Schadstoffe nicht in den Broicher Bach gelangen - denn schon bald war an den zuvor angelegten Messstellen eine deutliche Kontamination des Grundwassers mit chlorierten KohlenwasserstoGiftfass1982-2ffen (CKW) festzustellen.

In den frühen 2000er Jahren wurden an einer der Probestellen (Brunnen 2) 7764,97 Gramm (2000), 10115,90 (2001), 9867,70 (2002) bzw. 9660,20 Gramm (2003) herausgefiltert. Im Jahr 2014 waren es immerhin noch 4073,10 Gramm, gegenüber 3672,63 Gramm in 2013. Damit korrespondiert die herausgefilterte Durchschnittsmenge in Mikrogramm/Liter, die sich ebenfalls – je nach jährlicher Regenmenge schwankend – an diesem Pegel ungefähr halbiert hat und jetzt um die 200 Mikrogramm/Liter liegt (zum Vergleich: Die Trinkwasserverordnung weist einen Grenzwert von 10 Mikrogramm/Liter auf).

GRÜNEN-Fraktionsvorsitzender Horst-Dieter Heidenreich: „Gleichwohl die Belastung in der Tendenz geringer geworden ist in den letzten Jahren, sind die gemessenen Mengen zwischen 40 bis über 50 Prozent der damaligen Werte, immer noch von starker Bedeutung. Ein Durchschnittswert von 300 Mikrogramm CKW pro Liter Grundwasser gilt als „stark belastet“, ein Wert von rund 200 Mikrogramm ist aus unserer Sicht demnach immer noch als erheblich zu betrachten.“

Auf Nachfrage der GRÜNEN bei der Stadt bzw. der zuständigen Städteregion bestätigte letztere, dass derzeit geprüft werde, ob nach Abwägen des Kosten-/Nutzenfaktors die Filterung eingestellt, im Klartext, ob aus wirtschaftlichen Gründen die Grundwassersanierung aufgegeben werden kann.

Hartmut Malecha, Vorsitzender des GRÜNEN-Ortsverbandes Alsdorf: „Aus unserer Sicht ist es dazu viel zu früh. Wir fordern: Solange die Werte nicht deutlich niedriger sind, wie etwa an den anderen Messpegeln, muss die Filterung - zumindest am Brunnen 2 - weiter betrieben werden, um zu verhindern, dass die Giftstoffe in den Broicher Bach gelangen.“

Die Städteregion will die Ergebnisse ihrer Überprüfung ab Mitte des Jahres bekanntgeben.

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