GRÜNE-Fraktion zur Sportplatzsanierung: Umweltaspekte stärker berücksichtigen!

Kunstrasen oder Schlamm? Ganz so einfach ist die Frage nicht.

 

Im Schulausschuss letzter Woche wurde über die Frage diskutiert, ob man den Sportplatz Broicher Siedlung mit Kunst- oder Naturrasen sanieren würde.

Dass er saniert werden muss, steht außer Zweifel. Tatsächlich sind die Maßnahmen dank eines Antrags der GRÜNEN-Fraktion aus 2023 sogar in dieses Jahr vorverlegt worden.

Vereine und auch die Stadt bevorzugen inzwischen Kunstrasen. Sollte das die Sache nicht klar machen? Nein.

In der Sitzungsvorlage des Ausschuss für Schule, Sport und Kultur fehlte der Hinweis auf die Umweltfolgen eines Kunstrasens. Nicht nur entsteht Mikroplastik und -abrieb, nein, der Platz ist eine „tote“ Fläche. Er bindet, im Gegensatz zu Naturrasen, kein Kohlenstoffdioxid, sondern produziert es durch die Herstellung des Kunstrasens – abgesehen davon, dass konventioneller Kunstrasen auf Erdölbasis hergestellt wird. Auch werden konventionelle Kunstrasengranulate in acht Jahren nicht mehr verkauft werden dürfen. Was ist dann? All diese Informationen hätten unserer Ansicht nach in eine Vorlage gehört, damit die Ausschussmitglieder eine gut informierte Entscheidung treffen können. Daher beantragten wir zunächst, dass der Tagesordnungspunkt verschoben wird. Ohne Erfolg. Mehrheitlich stimmte der Stadtrat für Kunstrasen ohne wirklich informiert zu sein.

In der Zwischenzeit haben wir recherchiert: Es gibt inzwischen deutlich ökologischere Kunstrasenalternativen mit Granulaten zum Beispiel aus Kork. Auch an der RWTH wird zu Alternativen geforscht. Die ersten nachhaltigen Plätze mit Rasen aus Zuckerrohr und Hanf-Kreide-Granulat gibt es schon. Aber wie teuer sind diese? Wäre der Kostenvorteil gegenüber dem Naturrasen in der Pflege dann noch gegeben?

Außerdem, und das kritisiert die GRÜNE-Fraktion immer wieder, fehlen in der Rechnung die Entsorgungs- und Neuanschaffungskosten. Ein Kunstrasenplatz hat eine Lebensdauer von etwa 12 Jahren. Danach muss er komplett ausgetauscht werden.

Wir als GRÜNE-Fraktion plädieren dafür, die nachhaltigen Alternativen nun zu prüfen. Sollten diese zu teuer sein, stehen wir weiterhin für Naturrasen.  

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