Archiv der Stadt Alsdorf: Pflichtaufgabe auf Dauer ausgelagert?

Alsdorf hat eine abwechslungsreiche und spannende Geschichte.

Vom Herzogtum Limburg bis zur preußischen Herrschaft und zum Bergbau. Zahlreiche Dokumente und anderes Archivgut zeugen von der reichen Geschichte unserer Stadt.

Daneben gibt es aber auch gesetzliche Vorgaben, z. B., über welche Zeitspanne Einträge aus dem Personenstandsregister aufzubewahren sind.

Das Land NRW gibt sogar im Landesarchivgesetz klare Regeln dazu vor: Eine Stadt muss ein eigenes, öffentliches Archiv errichten und unterhalten. Sie kann sich aber auch mit anderen Städten diese Aufgabe teilen oder das Archivgut an ein anderes, öffentliches Archiv (z. B. Landesarchiv) übergeben.

Um ein eigenes Archiv zu unterhalten, braucht man ausgebildetes Fachpersonal.

Bisher verlässt sich die Stadt auf den Alsdorfer Geschichtsverein, der eine tolle Arbeit leistet und die Geschichte unserer Stadt zugänglich macht – ehrenamtlich. Dabei hat die Stadt Glück, dass jemand mit umfangreicher Archivausbildung im Verein aktiv ist. Auch die Räumlichkeiten, die dafür zur Verfügung stehen, sind nicht ausreichend und erfüllen bezüglich personenbezogener Dokumente nicht die rechtlichen Vorgaben.

Unserer Meinung nach ist das nicht zulässig.

Daher stellten wir im Hauptausschuss die Frage, wie das Stadtarchiv auf nachhaltige, verantwortungsvolle Weise auf Dauer gesichert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann. Außerdem fragten wir, wann mit der Einsetzung einer – ebenfalls erforderlichen – Archivsatzung zu rechnen ist. Bürgermeister Alfred Sonders, der nicht im Einzelnen auf die sechs Fachfragen einging, signalisierte, sich weiterhin auf die ehrenamtliche Arbeit des Geschichtsvereins verlassen zu wollen. Räumlichkeiten sollen zwar erweitert werden, aber weder erwägt er derzeit, die dauerhafte Einsetzung von ausgebildetem Fachpersonal noch den Erlass einer Archivsatzung. Eine Satzung ist Voraussetzung u.a. zur Erhebung von Gebühren für Recherchearbeiten etc. Sonders will lediglich beim Landschaftsverband Rheinland anfragen lassen, ob es Fördermöglichkeiten für geschultes Fachpersonal im Archivwesen gibt. Dabei verkennt der Bürgermeister, dass es sich hierbei nicht um eine vorübergehende, sondern eine dauerhafte hoheitliche Aufgabe handelt. Als nächsten Schritt beantragt die GRÜNE-Fraktion, das Produkt „Städtisches Archiv“ im städtischen Haushalt unter dem Bereich „Kultur und Wissenschaft“ zu verankern. Der Stadtrat befasst sich damit am 14. Februar. Fortsetzung folgt!

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